Bist du in Balance – in einem gesunden Gleichgewicht? Viele von uns machen einen Spagat zwischen all ihren täglichen Verpflichtungen. Der Job, die Familie, sowie die Arbeit im Verein und im Haushalt wollen unter einen Hut gebracht werden. Dabei bleibt das eigene Wohlbefinden, die Hingabe für den Moment, oft auf der Strecke. Ein stetiges Gefühl von Druck und gehetzt sein bestimmt den Alltag. Es sind noch so viele Dinge zu erledigen und die To do-Liste wird nicht kürzer.
Wünschst du dir auch manchmal, ausgeglichener und gelassener zu werden? Öfter ein bisschen mehr Zeit für dich in deine Projekte zu finden? Bring dein Leben in Balance, indem du dich auf das fokussierst, was dir gut tut.
Womit verbringst du deine Zeit?
Stell dir deine Lebenszeit wie ein Kontoguthaben vor. Jeden Tag, genau um Punkt Mitternacht, bekommt jeder von uns 1440 Minuten (= 24 Stunden) auf seinem Konto gut geschrieben. Wofür du diese wertvollen Minuten einsetzt, ist deine Entscheidung. Sei dir sicher, dass deine Mitmenschen und dein eigenes Unterbewusstsein sehr genau merken, womit du deine Zeit verbringst. Mit Tätigkeiten, die dir gut tun oder solchen, die dich aus dem Gleichgewicht bringen. Mit dem, was du tust, zeigst du, was dir wirklich wichtig ist.
Ich lade dich zu einem Experiment ein: Schreibe dir einen Monat lang auf, womit du deine Zeit verbringst. Wie lange arbeitest du? Wie lange verbringst du vor dem Fernseher und dessen Werbe-Berieselung? Wie viel Zeit nimmst du dir für Freunde, Sport, dich selbst? Und wie viele Minuten am Tag verbringst du damit, dich z. B. über Kollegen, Freunde oder Nachbarn zu ärgern? Am Monatsende ziehe Bilanz. Wie viel deiner Zeit hast du wirklich mit Tätigkeiten verbracht, die dir Freude bringen, dich weiter bringen und dich ausgeglichen sein lassen? Und wie viel Zeit hast du für unwesentliche Dinge verschwendet?
Chris Dippold (Social Media Experte) hat mir einmal gesagt, dass der Mensch im Durchschnitt 88x am Tag auf sein Smartphone schaut. Eine Zahl, die ich kaum fassen konnte… Und dann habe ich einmal bei mir selber mitgezählt. Es ist für mich fast ein bisschen beschämend, wenn ich sage: Chris hat gar nicht mal so unrecht – ich habe jetzt eine Ahnung davon, wie dieser Durchschnitt zustande kommt. Mein Kopf hat mein Verhalten gleich rechtfertigt: „Ja, aber du brauchst dein Handy doch für deine Kunden. Telefonate führen, Termine eintragen, E-Mails beantworten, …“ Doch ist es wirklich nötig, dass ich gleich mitbekomme, wenn jemand eine E-Mail geschrieben hat? Es ist sehr viel zeiteffizienter und auch wesentlich entspannter, wenn ich meine E-Mail gebündelt 2x am Tag beantworte. Das mache ich, wenn ich vor dem Rechner sitze und arbeite. Mit der Tastatur geht das ohnehin ein Vielfaches schneller, als wenn ich die Nachricht in mein Handy tippe.
Was könnten bei dir Tätigkeiten sein, die dich in die Stressfalle treiben oder von den wesentlichen Dingen abhalten? In Endlosschleifen, immer wieder in Facebook schauen? Eine Fernseh-Serie nach der anderen sehen? Mit Freunden lästern und tratschen? In einem ungeliebten Job 40 Stunden und mehr arbeiten, obwohl ihr auch gut von einem Halbtagsjob leben könntet? Überprüfe für dich, welche Dinge für dich wesentlich sind und für was du
wirklich brennst. Wenn du dir mehr Gleichgewicht, Leichtigkeit und Ausgeglichenheit in deinem Leben wünscht, dann fang an, Zeit aus den Dingen abzuziehen, die dir nicht gut tun. Die gewonnene Zeit fülle mit Qualitätszeit an. Dies könnte eine morgendliche Meditation sein, oder lade liebe Freunde zum Abendessen ein.
10 Tipps, um ins Gleichgewicht zu kommen
Es gibt viele Dinge, die uns helfen in Balance zu bleiben, oder sie zurück zu gewinnen. Meine 10 Lieblings-Tipps habe ich hier für dich zusammengefasst:
Sei achtsam
Tu das, was du tust, mit Achtsamkeit. Dabei kannst du bei jeder gewöhnlichen Tätigkeit des Alltags die eigene Achtsamkeit genießen: beim Gehen, Essenkochen, Gartenarbeit, Zähneputzen, … Das bedeutet zum Beispiel beim Essen bewusste, jeden Bissen zu genießen, anstatt noch nebenbei Einkaufszettel zu schreiben oder mit dem Smartphone zu surfen.
Nimm dir Zeit für dich
Plane feste Zeiten in deinen Alltag ein, die nur dir gehören: Lies ein gutes Buch oder genieße einfach mal wieder ein entspannendes Bad. Nimm diese Termine mit dir selbst genauso wichtig, wie all deine anderen Termine. Vielleicht entwickelst du sogar ein kleines Ritual daraus.
Lass dich von deinen Gefühlen informieren
Richte deine Aufmerksamkeit auch regelmäßig auf deine Gefühle. Wie bin ich gerade hier und jetzt da? Welche (unwohlen) Gefühle kommen auf? Lass sie einfach da sein und atme noch bewusster. Auch deine alten, ungesehenen Gefühle wollen durchlebt werden. Dir darüber bewusst zu werden ist der erste Schritt, um etwas für dich aufzulösen und wieder ins Gleichgewicht zu kommen.
Lache regelmäßig
Lachen ist eine sehr wirksame Methode, um innere Anspannung abzubauen. Es fühlt sich an, wie eine Art Kurzurlaub für deine Seele und regelmäßiges Lachen beeinflusst nachhaltig und positiv dein Immunsystem. Schau dir dazu dieses geniale Video von Vera Birkenbihl an. Das kann ich dir nur wärmstens empfehlen.
Werde zu einem „JA“
Nimm das Leben, mit all seinen Stolpersteinen, Unvorhergesehenem und spannenden Aspekten an. Es ist einfach ins meckern und jammern zu verfallen und für alles, was im Leben passiert, einen Schuldigen zu suchen. Doch vieles passiert nicht ohne Grund. Das Leben gibt uns immer wieder Feedback darüber, wie achtsam wir mit uns selbst und mit anderen umgehen. Nimm dies an und werde eine bejahende Kraft für dich und deine Mitmenschen.
Akzeptiere, wie du bist
Veit Lindau hat einmal gesagt: „Ich verändere mich nicht, indem ich versuche, etwas anderes zu sein als das, was ich bin, sondern indem ich bewusst annehme, wer ich bin.“ Wenn du ständig auf der Suche nach einer besseren Variante deines eigenen Ichs bist, dann ist das vor allem eines: ziemlich anstrengend und ermüdend. Sei daher liebevoll im Umgang mit dir selbst und gib dir Zeit. Wir alle machen Fehler und nur daraus können wir lernen. Wie langweilig und abgestumpft wäre denn unser Leben, wenn wir immer alles „perfekt“ machen würden – mal abgesehen davon, dass das gar nicht möglich ist?
„Na und?“
Das Leben lässt sich nicht kontrollieren. Es ist im Fluss und wir mit ihm. Wenn wir Widerstand gegen das was ist ausüben, sorgt dies für Anspannung. Wenn du dich gezielt in Akzeptanz übst, dann hilft dir das, ausgeglichener uns entspannter zu werden. Eine einfache Übung hierzu: Wenn das nächste Mal etwas „schief läuft“, dann kommentiere das Ganze nicht mit einem dahin geschleudertem „Mist“ oder „Sch…“. Nutze lieber das magische Mantra „Na und? – Weiter geht’s.“ Schau mal, was das für einen Unterschied macht in Bezug auf deine innere Gelassenheit.
Feiere deine Erfolge
Oft betrachten wir nur, was alles nicht funktioniert hat. Wir kritisieren uns dafür; dafür was liegen geblieben ist und dass was wir angeblich verbockt haben. Doch siehst du auch die vielen kleinen Erfolge, die du tagtäglich meisterst? Wie gehst du mit deinen Erfolgen um? Feiere die selbst, indem du dir eine Massage gönnst, einen Spaziergang oder zu einer kleinen Party
einlädst.
Setze Grenzen
Ertappst du dich immer wieder dabei, wie du dir noch eine Aufgabe oder Verpflichtung auflädst, weil du von anderen darum gebeten wurdest. Eigentlich ist dein Terminkalender schon rappelvoll, doch aus Gewohnheit oder (unbewusster) Angst davor andere zu verletzen, stimmst du zu. Doch was hast du davon? Im Endeffekt erledigst du das ganze ohne große Lust, setzt dich selbst unter Stress und lässt möglicherweise deinen Frust auch noch an der Umwelt aus. Kaum jemand ist dir böse, wenn du Nein sagst – und wenn doch, dann ist das nicht dein Problem, sondern das Problem des anderen (aber das wird ein eigener Blog-Artikel).
Tu etwas für deinen Körper
Achte auf deinen Körper und was er dir sagen möchte, wenn es irgendwo zwickt und zwackt. Vielleicht ist es genau dann an der Zeit für gesunderes Essen zu sorgen oder dich mehr zu bewegen. Ich bin jetzt sicherlich nicht jemand, den man als gertenschlank bezeichnen würde – doch ich achte darauf, welche Speisen & Getränke mir gut tun und den Rest lasse ich weg. Auch wenn ich merke, mein Nacken wird steif, dann stehe ich vom Schreibtisch auf und mache bewusst Lockerungsübungen. Dein Körper ist dein Vehikel, das dich hier verlässlich durchs Leben trägt. Du hast nur einen – achte auf ihn.
Ich hoffe, du kannst viele Tipps davon mit in deinen Alltag übernehmen. Schreib doch in die Kommentare, was du machst, um im Alltag in Balance zu bleiben. Teile deine Erfahrungen mit den Lesern und mir und setze so wertvolle Impulse.
Alles Liebe,
Lisa