In meinen Coachings begegne ich immer wieder Menschen, die momentan ziemlich unzufrieden mit ihrem Leben sind. Sei es eine nicht erfüllte Liebesbeziehung, der Job ist langweilig, oder die Freunde scheinen sie in den Wahnsinn zu treiben. Wie sollen wir da inneren Frieden finden, wenn es scheinbar so viele Einflüsse von außen gibt, die uns zurück in die Unzufriedenheit führen?
Mach Schluss mit deiner Unzufriedenheit
Auch ich tappe immer wieder in die Falle, dass ich mich in meinem eigenen Sumpf wieder finde. In diesem Artikel erhältst du 6 Tipps, wie du dich da in Eigenregie wieder hinaus manövrieren kannst, um so mehr Energie für die wirklich wichtigen Dinge zur Verfügung zu haben.
6 Tipps & Übungen für ein zufriedenes Leben
Warum sind alle anderen so glücklich? Und warum ich nicht, obwohl ich doch eigentlich alles habe, was ich brauche? Wenn du dich das öfters fragst, dann lass diese Antwort auf dich wirken: Statt die schönen Dinge in deinem Leben zu sehen, siehst du nur dass, was du (noch) NICHT hast. Du hast dir ein eigenes Gefängnis gebaut, dass auf Mangel basiert.
Um Zufriedenheit zu erlangen, braucht es einen Wechsel der Perspektive. Welches Spiel wählst du? Ein Leben, das auf Mangel basiert, oder ein Leben, das dir einen Raum für Fülle bietet?
Tipp 1: Energie folgt der Aufmerksamkeit
Anstatt auf die Dinge zu achten, die nicht funktionieren, oder die du noch nicht erreicht hast, lenke deinen Blick ganz bewusst auf die Dinge, die gut funktionieren. Ändere deinen Fokus! Denn unsere Energie und damit auch Lebensfreude und Zufriedenheit, folgen unserer Aufmerksamkeit.
Im Expand The Box Training beschäftigen wir uns sehr ausführlich damit, welche Geschichten wir uns in unserem Leben erzählen und wie sie uns entweder Energie rauben oder Kraft geben können.
Eine schöne Übung dazu ist das folgende Alltags-Experiment:
Frage dich mehrfach am Tag: “Wie geht es mir gerade?” Wenn du dich selbst dabei erwischen solltest, wie du über das was gerade ist jammerst, dich beschwerst, andere beschuldigst, erkenne erst einmal an, dass du im Sumpf des eigenen niederen Dramas steckst. Atme tief ein, atme tief aus und schaffe dadurch eine Lücke zwischen dir und deinen Emotionen, die dich gerade beschäftigen.
Dann stelle dir die folgenden Fragen: “Was schätze ich gerade jetzt, in diesem Moment, an der Situation? Welches Gold, welchen Wachstumsschritt hält diese Situation für mich bereit?” Halte dafür inne und zentriere dich, indem du all deinen Fokus auf deine Körpermitte legst. Welche andere, diesmal erwachsene und verantwortliche Geschichte könntest du dir über die aktuelle Situation erzählen? Eine Geschichte, bei der du wieder das Steuer des Lebens in den Händen hältst und nicht Opfer der Umstände bist. Das ist ein Wechsel der Betrachtungsweise.
Dieser Wechsel bedarf höchstwahrscheinlich sehr viel Übung und ständige Wiederholung. Vor allem in Situationen, die üblicherweise eine höhere Belastung mit sich bringen. Doch selbst das ist möglich. Bei einem sehr wichtigen Mensch in meinem Leben ist eine Operation schief gelaufen und die Muskeln wuchsen nicht mehr richtig zusammen. Doch anstatt zu jammern, antwortet er: “Weißt du Lisa, ändern kann ich es sowieso nicht mehr. Es ist wie es ist. Aber guck mal, dafür kann ich …” und dann zählt er auf, wofür er gerade Zeit hat oder welche Fortschritte er bereits in der Reha gemacht hat. Diese Dankbarkeit ist für mich pure Zufriedenheit, trotz physischer Eingeschränktheit und Schmerzen.
Tipp 2: Übe dich in Dankbarkeit
Uns in Dankbarkeit zu üben ist auch direkt der zweite Tipp. Wenn du dankbar bist, dann schüttet dein Gehirn einen Cocktail an “guten” Gefühlen aus.
Experiment: Gewöhne dir eine Morgenroutine an, indem du alles notierst, worauf du dich an diesem Tag freust und wofür du gerade dankbar bist. Dabei ist es sehr wichtig, dass du dies wirklich vorher fühlst, bevor du schreibst. Dr. Rick Hanson belegte, dass unser Bewusstsein ungefähr zehn Sekunden braucht, damit positive Erfahrungen wirklich den Weg vom Kurzzeit- ins Langzeitgedächtnis finden können. Negative Gedanken hingegen wandern sofort ins Langzeitgedächtnis.
Ich schreibe mir dies morgendlich in meinem Das 6-Minuten Erfolgsjournal auf. So startet es sich kraftvoll in den neuen Tag!
Tipp 3: Lass deine Erwartungen los
Erwartungen zu haben ist eine Garantie fürs Unglücklichsein. Faktisch kann jeder zu jeder Zeit etwas von jemandem oder dem Leben erwarten. Im schlimmsten Fall verrennen wir uns so in unseren Erwartungen, dass wir wie in einer Fantasiewelt leben, was passieren sollte: Dass andere uns lieben, wir beruflich erfolgreich sind oder wir sowieso gekündigt werden, weil wir es nicht schaffen. Wir werden Opfer unserer Erwartungen, da wir auf etwas warten und nicht aktiv für uns selbst sorgen. Wir sind unglücklich, da nichts funktioniert.
Doch diese Erwartungen sind nicht zielführend. Das einzige was passiert ist, dass wir uns von der Realität abschneiden.
Warum haben wir Erwartungen? Weil wir es nicht anders gelernt haben. Das Arbeits- und Familienleben erfordert oft, dass wir voraussagen, was passieren könnte, damit wir unsere Zeit und Energie einteilen und uns Pläne zurecht legen können. Aber Achtung: Pläne, Strategien, Versprechen und Entscheidungen beinhalten noch keine Erwartungen. Wenn etwas nicht in deinem Leben funktioniert, dann liegt das daran, dass du glaubst, dass deine Erwartung Realität ist. Doch wer hat diese Erwartung geschaffen? Wir selbst, indem wir davon ausgehen, dass unsere Annahmen über die Welt wahr sind und plötzlich sind unsere Annahmen zu einer Erwartung an uns oder die anderen wahr geworden.
Um aus dieser Erwartungs-Falle auszusteigen, empfehle ich dir zum einen meinen früheren Blog-Artikel Enttäuschungen: Was wir daraus lernen können. Anschließend kannst du das folgende Experiment ausprobieren, dass Clinton Callahan in seinem SPARK 210 veröffentlicht hat, um Erwartungen vollends los zu lassen. (Dieser SPARK ist momentan nur in Englisch verfügbar. SPARK = Specific Practical Applications of Radical Knowledge.)
Tipp 4: Ändere deine Meinung über “Leiden”
Wenn unser Leben nicht so funktioniert oder verläuft, wie wir es erwartet haben, dann leiden wir! Unser Kopf macht lauter Geschichten darüber: Das ist nicht richtig! So sollte es nicht sein! Das ist furchtbar! Das ist schade!
Doch was, wenn ich dir sage, dass Leiden nichts anderes ist als Wut, Traurigkeit, Angst und Freude? Wir sind es einfach nicht mehr gewohnt zu fühlen und deswegen vermeiden wir es. Statt dessen hängen wir in unseren Geschichten und Erwartungen fest.
Ja, vielleicht ist deine Partnerschaft auseinander gegangen, oder du hast deinen Job verloren. Doch anstatt die Schuld bei dir oder dem anderen zu suchen, versuche an den Punkt zu gelangen, wo du deine tiefe Traurigkeit, Wut, Angst und auch Freude darüber spürst. Und drücke diese Gefühle unvermischt aus.
Experiment: Wie du Verantwortung für deine Gefühle übernehmen und sie ausdrücken kannst, findest du in dem Blog-Artikel mit dem provokanten Titel Warum du deinen Gefühlen nicht trauen solltest.
Tipp 5: Nimm das Ruder in die Hand – triff Entscheidungen
Wenn du feststellst, dass etwas in deinem Leben nicht (mehr) passt, dann wird es Zeit zu handeln. Sortiere dich innerlich, wäge deine Optionen ab. Und dann triff eine Entscheidung! Vielleicht musst du Wege gehen, die du vorher noch nie beschritten hast.
Auch gar keine Ziele in deinem Leben zu haben kann ein Grund für chronische Unzufriedenheit sein. Daher triff eine Entscheidung, wo es für dich hingehen soll.
Experiment: Nimm dir Zettel und Stift und schreibe dir jetzt auf, in welchen Bereichen du in deinem Leben unzufrieden bist. Unterstreiche eine Situation, in der du leicht eine neue Entscheidung treffen kannst. Triff sie jetzt und handle! Wenn du beispielsweise unzufrieden bist, dass deine Küche so chaotisch ist, entscheide dich, diesen Zustand zu ändern. Setze dir einen festen Zeitpunkt: Ich räume direkt nach dem Lesen dieses Blog-Artikels auf. Ich schreibe direkt jetzt einen Reinigungsservice an und buche eine Haushaltshilfe.
Auch die Entscheidung zufrieden zu sein, ist eine Entscheidung die du jederzeit treffen kannst. Dafür brauchst du nicht einmal einen Grund.
Tipp 6: Sei glücklich ohne Grund
Der Leitspruch eines Freundes ist “Glück ist eine Entscheidung”. Und da kann ich ihm wirklich nur zustimmen. Egal wie turbulent die äußeren Umstände sind, wir können uns dafür entscheiden ohne Grund – ohne Geschichten dahinter – in die Freude zu gehen. Gib dir selbst die Erlaubnis dazu.
Das hat nichts damit zu tun, sich etwas schön zu denken. Emotionen haben Gründe/Geschichten: “Das ist schrecklich” ist genauso Unsinn, wie “das ist wunderbar”. Schlecht oder schön reden ändert nichts. Was eine nachhaltige Änderung bringt ist, wenn du trainierst, vollkommen ohne Grund deine persönliche Kapazität dafür zu erweitern, wieder Freude zu fühlen.
Gerne vermeiden wir Freude, da wir Angst haben, dass andere uns als kindisch oder naiv einstufen könnten. Weil wir dann andere eifersüchtig machen könnten, weil es uns gut geht. Weil es doch in Zeiten von Klimaerwärmung, Krieg und Pandemien gar keinen guten Grund gibt froh zu sein. Doch genau das ist es. Wir können zufrieden sein, ganz ohne Grund!
Experiment: Du könntest damit beginnen, die Mundwinkel mindestens eine Minute nach oben zu ziehen. Schau dir dazu das Video “Lachen” von Vera Birkenbihl an und probiere es direkt aus: es funktioniert! Viel Spaß dabei! Wenn dir diese Übung besonders viel Spaß macht, dann schick mir gerne davon ein Selfie an training[at]lebeleichtigkeit.de. Ich habe große Lust, eine Bildergalerie darüber zu erstellen.
Die berühmten Schlussworte
Jetzt bist du dran! Die sechs Experimente leben davon, dass du sie ausprobierst. Und am besten nicht erst, wenn du im nächsten Unzufriedenheits-Sumpf hockst, sondern bereits davor. Alte Muster abzulegen bedarf Übung und ist ein Prozess.
Wenn du dir dabei Unterstützung dabei wünscht, dann melde dich gerne für ein kostenloses Erstgespräch bei mir: Terminvereinbarung über training[at]lebeleichtigkeit.de.
Falls du meinen Newsletter noch nicht erhältst, kannst du dir auch gerne das kostenlose E-book 7 Schritte zu mehr Leichtigkeit in deinem Leben herunterladen, in dem du auch noch viele weitere Tipps für ein zufriedenes Leben findest.
Herzlichst
Lisa
Klasse Lisa, am besten gefällt mir: Glück ist eine Entscheidung, ohne Grund
Toll Lisa, dass du die Entscheidung getroffen hast, trotz Unzufriedenheit über die Verzögerung, deinen Blogartikel zu schreiben! Das hat mich inspiriert heute endlich (Entscheidung!) meinen überfälligen Newsletter zu schreiben!
Danke, Lisa,
Deine Echtheit und Herzenswärme kommt voll rüber, und Deine Tipps sind einfach nur klasse und erprobt. Sehr gewinnend!
Iris