Wie du Selbstzerstörung stoppst
Süchte gibt es viele. Sie sind zerstörerisch. Töten deine wilde Lebendigkeit.
Süchte sind hartnäckig. Wenn du erst einmal drin bist, kann es schwer sein wieder raus zu kommen. Es braucht deine Wachheit und dran bleiben, um etwas zu verändern.
Süchte tauchen nicht einfach aus dem Nichts auf. Sie sind in der Regel Teil einer umfassenderen Überlebensstrategie, die eine Person übernommen hat, um mit dem Leben fertig zu werden. Deine Sucht hat dir bis jetzt erlaubt zu überleben, warum solltest du also davon ablassen? Auch wenn du bereits die Ausmaße deiner Abhängigkeit bereits erkennen kannst, ist es doch ‘bequemer’ bei dem zu bleiben, was du bereits kennst.
Denn deine Sucht ist nicht das Problem – sondern sie ist der unzureichende Versuch einer Lösung von dem, was darunter liegt. Was ist also das eigentliche Problem?
Verschiedene Arten von Süchten
Es gibt verschiedene Arten von Süchten. Zum einen gibt es die Abhängigkeit von Substanzen, wie Alkohol, Drogen, Tabak oder Medikamente. Zum anderen gibt es die Verhaltenssüchte. Sie zeigen sich darin, dass du einen starken Drang verspürst, ein oder auch mehrere Verhalten laufend zu wiederholen. Beispielsweise in den sozialen Medien zu scollen, dich selber schlecht zu reden, dich über andere zu beschweren, Pornographie, ständig Nachrichten zu schreiben oder zu beantworten, laufend online und verfügbar zu sein. Das Ausmaß der Sucht erhöht sich dabei immer mehr, um überhaupt noch eine bestimmte Art von Befriedigung zu erleben.
Dabei gerät das ganze ‘außer Kontrolle’, du drehst dich mehr und mehr im Kreis.
Woran du eine Sucht erkennst
Bei meinen Recherchen und Untersuchungen bin ich auf einige Punkte gestoßen, die ich sehr hilfreich finde, um eigene Süchte zu erkennen. Ich gebe sie als Realitätscheck an dich weiter, damit du dir über deine Süchte Klarheit verschaffen kannst. Du kannst die nächsten fünf Punkte einfach überfliegen, aber es wird viel wirkungsvoller sein, wenn du sie auf dich wirken lässt und aufschreibst, auf welche deiner Verhaltensweisen sie zutreffen:
- Du verspürst ein starkes Verlangen, den ständigen Wunsch oder sogar Zwang, das Verhalten auszuüben. Deine Gedanken kreisen sich immer wieder darum: “Wann ist die nächste Gelegenheit?”
- Du kannst das Verhalten nicht mehr stoppen – du bist ohnmächtig gegenüber diesem Verhalten geworden. Du bist unfähig es einfach zu lassen, obwohl du bereits schmerzhaft die Resultate in deinem Leben siehst. Du erwischt dich dabei, dass du es schon wieder tust und kannst es dennoch nicht lassen.
- Mehr, mehr, mehr -dein Suchtverhalten zeigt sich immer häufiger. Erst war es noch ganz überschaubar, inzwischen nimmt es Züge an, die nicht mehr feierlich sind.
- Du verspürst Entzugssymptome, wenn du nicht deiner Sucht nachgehst – beispielsweise wirst du sehr unruhig oder aggressiv.
- Du ziehst dich zurück, anderes wird unwichtig – Hauptsache, du kannst deiner Sucht nachgehen.
Ok, hast du deine Liste an Süchten? Ich bin als erstes transparent: Bei mir ist die Haupt-Sucht das Überarbeiten. Ich bin dabei, dies ganz bewusst aufzulösen. Wie? Lies weiter.
Die Sucht ist nicht das Problem
Das eigentliche Problem bei der ganzen Sache ist dabei nicht das Verhalten an sich. Es ist nicht gut oder schlecht, Sport zu machen, im Internet zu surfen, zu arbeiten, zu essen, Videos zu schauen oder etwas zu durchdenken.
Problematisch wird es, wenn du dieses Verhalten dazu nutzt, um dich zu betäuben, um dich, deine wahren Impulse, Gefühle und Emotionen nicht mehr fühlen zu müssen. Das bedeutet, du wendest dich immer wieder deinem Suchtverhalten zu, um etwas zu kompensieren. Du bist im Überlebensmodus, anstatt bewusst hinzuschauen.
Das, was du verdrängst, ist meist uralt. Es geht zurück bis in die Kindheit (vielleicht bist du damit sogar schon auf die Erde gekommen). Bereits als Kleinkind, oder auch im Laufe deines Lebens, hast du dir dann Verhaltensweisen angewöhnt, um nicht mehr hinschauen zu müssen – weil es einfach zu schmerzhaft war. Du hast angefangen, dich anzupassen, klein zu machen, zu betäuben, es allen recht zu machen und das zeigt sich auch heute noch in deinen Verhaltensweisen. Bist du ständig in den Nachrichtendiensten verfügbar, aus Angst, jemand könnte dir grollen, wenn du nicht rechtzeitig antwortest? Trinkst du Alkohol oder betäubst dich mit Kuchen, um keine Versagensängste wahrnehmen zu müssen?
Und jetzt kommen unsere Anteile ins Spiel. Wir alle haben Anteile. Und es gibt einen Anteil, der alles Nötige tut, damit deine Überlebensstrategie aus der Kindheit weiter ‘erfolgreich’ ist. Dieser Anteil wird ‘Gremlin’ genannt. Der Teil deines Gremlins, den du nicht besitzt, der besitzt dich! Und dein Gremlin ist Meister der Süchte.
Sucht und unerfüllte Bedürfnisse
In meinem vorhergehenden Artikel habe ich bereits die verschiedenen Anteile, unsere Ego-Zustände, und auch kurz die Kindheits-Bedürfnisse beleuchtet. Die treibenden Kräfte im Kind Ego-Zustand sind unerfüllte Bedürfnisse.
Es gibt fünf Hauptbedürfnisse:
- Gewissheit
- Abenteuer
- Liebe
- Zugehörigkeit
- Bedeutung
Wurden diese nicht erfüllt, sind sie weiter der Treiber in deinem erwachsenen Leben. Doch die Kindheit ist vorbei. Wenn du als Erwachsener versuchst, die Bedürfnisse des Kind Ego-Zustands zu erfüllen, ist das dasselbe wie der Versuch, die Vergangenheit zu ändern: Es wird dir nie gelingen, weil die unerfüllten Bedürfnisse in der Vergangenheit liegen. Du wirst deine unerfüllten Kindheits-Bedürfnisse niemals “in Ordnung bringen“ können, so wie du auch das Abendessen von gestern nicht wieder ungegessen machen kannst. Bist du dir über diesen Zustand nicht bewusst, versuchst du dann dein Leben mit Kompensationsstrategien wieder ins Lot zu bringen.
Und jetzt kommt die Verlinkung: Die Nachforschungen in der Gremlin-Transformation haben ergeben, dass wenn du mit EINEM (unbewussten) Verhalten versuchst, mehrere der unerfüllten Bedürfnisse zu kompensieren, dann handelt es sich um eine Sucht.
Dein Gremlin schiebt gerne den Kind-Ego-Zustand vor, damit du weiter deinen Süchten, diesen destruktiven Verhaltensweisen, nachgehen kannst, mit denen du versuchst, deine unerfüllten Bedürfnisse zu erfüllen. Das ist so, als würdest du versuchen, ein großes Pflaster über deine Wunde zu kleben, anstatt dich sorgfältig um deine Wunde zu kümmern. Du willst einfach nicht hinsehen. Wählst du jetzt auch noch ein hübsches Pflaster, das nach außen hin toll aussieht, bekommst du vielleicht auch noch Bewunderung für dein Verhalten. Dafür nehme ich mein Beispiel mit dem Überarbeiten noch einmal her. Es mag vielleicht ganz großartig aussehen, was du vermeintlich in die Welt bringst. Doch wenn das aus einem Beweggrund von “muss” kommt, aus dem reinen Überleben, ist das nicht nachhaltig. Du wirst in deinen Überlebensstrategien ausbrennen.
Verändere deinen Fokus
Wie wäre es also, wenn du direkt an die Wurzel des Ganzen gehst? An einen Ort, wo du alles, was du tust, auch tatsächlich willst, anstatt es zu müssen? Das geht zum einen mit dem bewussten Arbeiten und Heilen deiner Kindheits-Emotionen. Aber nicht nur! Deine Süchte zeigen vor allem die Kernwunden von dir auf. Und da ist es nicht mit emotionalen Heilungsprozessen getan. Sondern was es braucht, ist die liebevolle Annahme eines neutralen Forschers: “Ah, es zeigt sich mal wieder meine Kernwunde.” Dadurch brauchst du darüber nicht mehr in die Verzweiflung oder Selbstmanipulation gehen, sondern kannst eine Lücke schaffen. Mit der Lücke hast du dann die Wahlfreiheit, jetzt nicht dort hinzugehen. Start over! Wieder zurück zu Tag 0, an dem du deine Sucht nicht ausgelebt hast. Und am Anfang wirst du relativ häufig zurückgehen zu Tag 0. Und mit der Zeit und dem intensiven Arbeiten mit deiner eigenen Unterwelt, verlängert sich die Spanne immer mehr und mehr.
Was deinen Prozess unterstützt, ist Schattenarbeit, Gremlin-Transformation, als auch die 12 Schritte Programme, die es inzwischen in verschiedenen Kategorien gibt (siehe Experiment 2).
Forsche hier weiter
Wenn du dich noch intensiver mit dem Thema Sucht auseinander setzen willst, empfehle ich dir die folgenden Webseiten, auf denen du mehr und mehr Unterscheidungen aus dem Kontext von Possibility Management findest:
- https://addicted.mystrikingly.com/
- https://gettingoffbraindrugs.mystrikingly.com/
- https://gremlin.mystrikingly.com/
- https://dramaholic.mystrikingly.com/
Herzensgrüße,
Lisa
P.S. Für weitere Informationen über den Umgang mit destruktiven Verhaltensweisen, Süchten und Gremlin-Transformation, wende dich bitte an info@lisaommert.com.
— — —
Experimente
Experiment 1: SPARK 017
Mache das mehrmonatige Experiment aus dem S.P.A.R.K. Nummer 17 (Kurzform für ‘Specific Practical Applications of Radical Knowledge‘). Dieses Experiment geht tief, die eigenen Emotionen anzuschauen, die hinter deinem Suchtverhalten liegen.
Experiment 2: 12 Schritte Programm
12 Schritte Programme sind internationale Hilfsprogramme, welche die Genesung von Drogenabhängigkeit, Verhaltenssüchten und Zwängen unterstützen.
Das erste Zwölf-Schritte-Programm, die Anonymen Alkoholiker (AA), wurde in den 1930er Jahren entwickelt und half seinen Mitgliedern, Alkoholismus zu überwinden. Seitdem haben sich Dutzende von anderen Organisationen vom AA-Ansatz abgeleitet, um so unterschiedliche Probleme wie Drogensucht, Spielsucht, Sexsucht und Esssucht zu behandeln. Auch destruktives, gewalttätiges Verhalten, das sich gegen dich oder andere richtet (Täter – Opfer – Retter), kannst du dir im Programm der Violence Anonymous anschauen. Drehen sich alle deine Arbeit darum, um deine unerfüllten Kindheits-Bedürfnisse zu erfüllen, dann schau bei den Workaholics Anonymous vorbei.