Wie gut vertraust du dir und deinen Impulsen? Wir treffen tagtäglich eine Vielzahl an großen und kleinen Entscheidungen. Circa 20.000 Stück – sagen Verhaltensforscher. Die meisten bekommen wir nicht einmal mit, denn sie geschehen unbewusst. Stell dir einmal vor, du müsstest jeden deiner nächsten Schritte denken: welche Zahnpasta du diesmal kaufst… welchen Weg du nach Hause gehst… Dies alles geschieht automatisch.

Doch wie verhält es sich mit den etwas größeren Entscheidungen in unserem Leben? Du kennst sicherlich viele Situationen, in denen dein Kopf und deinem Bauchgefühl regelrecht miteinander ringen. Dein Kopf sagt dir, was du vernünftigerweise tun solltest und dann ertappst du dich bei ganz anderen Handlungen. Oder umgekehrt: am liebsten wärst du jetzt ganz woanders, doch du harrst in der Situation aus, da dies ja so von dir erwartet wird.

Hör auf deinen Körper – folge deinen Impulsen

All zu häufig suchen wird die Orientierung und die Bestätigung im Außen. Wir sammeln möglichst viele Informationen, um ja keinen Fehler zu begehen, erstellen Pro- und Contra-Listen, fragen Freunde nach ihrer Meinung oder hoffen gar, dass uns jemand oder die Zeit die Entscheidung abnimmt. („Na, dass hat sich ja nun auch erledigt.“)

Was ich gelernt habe: In dem Moment, in dem wir eine Entscheidung treffen, können wir nie alle Konsequenzen in vollem Umfang überblicken. Das Leben lässt sich nicht berechnen.

Und doch haben wir einen inneren Navigator für unseren Weg: unsere Impulse. Viele von uns haben allerdings verlernt, diese wahrzunehmen. Andere wiederum nehmen ihre innere Stimme deutlich wahr, vertrauen ihr aber nicht. Vielleicht lassen sie sich lieber von den Ratschlägen und den Meinungen der anderen beeinflussen.

Oft geschieht dies vor allem bei größeren Entscheidungen, die wegweisend sind. Zeitweise sind wir sogar wie gelähmt, im Angesicht der vielen Wahlmöglichkeiten oder aus der Angst heraus, uns falsch zu entscheiden.

 

Entscheidungen treffen – aus deinen Impulsen heraus

Bei wichtigen Entscheidungen habe ich mir eine einfache Übung angewöhnt, die mir ganz deutlich hilft, meinen inneren Impuls deutlich wahrzunehmen.

Diese Entscheidungshilfe ist geeignet, wenn du die Wahl zwischen mehreren Optionen hast; zum Beispiel zwischen zwei Jobangeboten oder zwischen mehreren Reisezielen (es muss ja nicht immer gleich etwas weltbewegendes sein).

Du benötigst mehrere Blatt Papier, für jede Entscheidungsoption eines. Auf diese Blätter schreibst du jeweils eine Wahlmöglichkeit, dann mischt du die Blätter gut durch – oder noch besser, lasse dies einen Freund von dir machen, damit du dich nicht selbst beschummelst – und dann lege sie verkehrt herum auf den Boden.

  • Erde dich, indem du ganz bewusst in den Bauch atmest, und komme im HIER und JETZT an.
  • Spüre in dich hinein: Was möchtest du von ganzem Herzen?
  • Dann gehe langsam auf das erste Blatt zu, zu dem es dich als erstes hinzieht. Was spürst du, wenn du dich erst mit einem Fuß, dann mit beiden Füßen darauf stellst?
  • Horche in deinen Körper. Wird etwas eng? Fühlt es sich schwer an oder leicht? Welches Gefühl kommt bei dir auf?
  • Dann gehe auf das nächste Blatt zu und spüre wieder hinein. So lange bis du alle Blätter einmal „erspürt“ hast.
  • Wenn du fertig bist, dann nimm das Blatt hoch, bei dem du die meiste Resonanz verspürt hast. Achte ganz bewusst auf die spontane Gefühlsreaktion, wenn du das Blatt umdrehst.
  • Löst das Ergebnis Widerstand aus, dann plädiert deine innere Stimme für die andere Option. Empfindest du pure Freude, dann ist dieses Ergebnis stimmig.

Entscheidend ist NICHT, was auf dem Blatt geschrieben steht, sondern welchen inneren Impuls dies bei dir auslöst. Vertraue deiner Intuition – denn sie weist dir DEINEN Weg.
Triff deine Wahl für deinen Weg, bevor die Stimmen in deinem Kopf loslegen und das ganze analysieren.

Ohne Grund wählen

Hast du dich schon mal gewundert, warum es NACHdenken heißt? Im Duden dazu steht: „sich in Gedanken eingehend mit jemandem, etwas beschäftigen; versuchen, sich in Gedanken über jemanden, über einen Sachverhalt klar zu werden.“ Spannend, nicht? Im Unbewussten haben wir bereits längst eine Entscheidung getroffen. Wir sammeln einfach nur Gründe, um unsere Entscheidung zu rechtfertigen, sie für andere nachvollziehbar und erklärbar zu machen. Ja, um einfach nicht als verrückt zu wirken.

Ohne Grund zu wählen, ist eine deiner größten Schöpfermächte. Vertraue ihr!

 

Wie du lernen kannst, deinen Impulsen zu vertrauen

Stay in Contact

Wie bist du gerade mit dir selbst in Kontakt? Beobachtest du möglicherweise, wie du durch das Leben hetzt? Von einer Aufgabe zur nächsten? Dies ist meist ein Warnsignal, dass du nicht mehr gut mit dir selbst in Verbindung bist. Nimm dir am Tag jeweils mehrere Minuten Zeit für dich – sei es für einen Spaziergang, für eine Entspannungsübung / Meditation oder einfach für eine Tasse Tee.

Beobachte was dein Körper tut. Wenn sich deine Hände zu Fäusten ballen, dann kann dies ein Signal für Wut sein. Gibt es etwas, was dich in momentan ärgert, du aber nicht aussprichst, sondern lieber herunter schluckst? Achte auf deinen Körper, er ist ziemlich weise, wenn es darum geht, deine Gefühle auszudrücken.

Vielleicht beobachtest du auch, wie du während eines Telefonats automatisch das scribbeln (zeichnen) anfängst. Die Ideen kommen ins Fließen.

Wenn du lernst, deinen Körper (wieder) ganz bewusst wahr zu nehmen. So bist du auf dem besten Weg dich mit deinen Impulsen zu verbinden und ihnen vertrauen zu lernen.

Wenn du einfrierst – MOVE: Bewege dich

Doch was, wenn du gar nichts fühlst? Wenn du wie eingefroren bist? Zum Beispiel in einem wichtigen Gespräch oder in einer Begegnung mit anderen Menschen.

Du (vielmehr dein Kopf) weißt einfach nicht, was als nächstes zu tun ist. Brauchst du auch nicht. Das einzige was zu tun ist… MOVE… Bewege dich nur ein kleines bisschen. Verändere beispielsweise deine Körperhaltung, oder geh einen Schritt vorwärts und schau was als nächstes passiert. Vielleicht eine Reaktion im anderen, oder ein klarer Impuls in dir.

Sei dabei achtsam, wenn der innere Kritiker hoch kommt. Bewertungen verhindern in die Bewegung zu kommen. Sätze wie: „Ich kann das nicht. Ich bin nicht gut genug. Ich weiß nicht wie das geht.“ Ja, so ist es schwer, los zu legen. Hör auf, deinen eigenen Gedanken auf den Leim zu gehen: MOVE – Fang an.

In dem Moment, in dem du den ersten Schritt gegangen bist, ist die Situation oder die Entscheidung schon gar nicht mehr so gefährlich oder unmöglich.

Vertraue deinen Impulsen – deiner Körperintelligenz – und gehe Schritt für Schritt…