Bist du manchmal ein bisschen verrückt oder lebst du dein Leben genau nach Plan? Vielleicht sogar nach einem Lebensentwurf, den deine Eltern für dich hatten? Oder genau nach dem Konzept der Gesellschaft, wie so fast jeder um dich herum auch? Also Schulabschluss, Ausbildung, mehrere Jahrzehnte in der Berufswelt und anschließend mit 67 Jahren in Rente? Und dann, endlich dann, haben wir vielleicht noch zehn bis zwanzig Jahre, um endlich unser Leben zu genießen…

Doch wann läuft es schon einmal nach Plan? Ich kenne inzwischen so viele Menschen, bei denen sich die Gesundheit sehr früh gemeldet hat. Sie entlassen wurden, die Familie auseinander gebrochen ist, oder ein lieber Angehöriger bereits vor der Rente gestorben ist. So schnell war der eigentliche Lebensplan zunichte und in den meisten Fällen, war großes Zweifeln und Niedergeschlagenheit an der Tagesordnung.

Zeit aus diesem Gedanken-Gefängnis auszubrechen, indem du einmal hinterfragst, was du tust.

 

Hinterfrage deine Verhaltens-Muster

Wann warst du das letzte mal wirklich ehrlich zu dir, ob das was du gerade tust überhaupt erfüllend ist? Wer bitte sagt denn, dass man bis zur Rente durcharbeiten muss, oder in dem Job verharren sollte, den man ethisch nicht unterstützten kann? Lass dich nicht von gesellschaftlichen Normen oder Erwartungen künstlich eingrenzen.

Wir alle leben in einer Box, die uns limitiert, indem was wir sehen können und wie wir leben. Diese Box ist genau aus solchen Normen und Erwartungen aufgebaut. Ebenfalls spielen die Erziehung, unsere Annahmen und Glaubenssätze, aber auch Denkweisen eine wichtige Rolle. Diese übernehmen wir meist ungeprüft schon im recht frühen Alter von Autoritäten, wie unsere Eltern, Lehrer oder dem Dorfpfarrer.

In dem Buch „Der Pfad des friedvollen Kriegers“ von Dan Millman gibt Sokrates seinem Schüler eine wichtige Lektion darin, wie Menschen kategorisch das ablehnen, was nicht in ihr Weltbild passt. Dabei hätte genau dort etwas wunderbares neues geschehen können, wenn sie in dem Fall nur ein Stück aus ihrer Komfortzone gekommen wären.

Es liegt in deiner Hand, wie du dein Leben gestalltest. Ein Leben, mit dem Strom, oder ein Leben aus deinem Sein und deiner Bestimmung heraus.

Brich aus, aus deiner Marshmallow-Zone.

 

Werde verrückt

Wenn wir anfangen, gesellschaftliche Verhaltensweisen hinterfragen und neue Wege gehen, dann werden wir höchstwahrscheinlich von der Gesellschaft als verrückt betrachtet. Ja, wir sind im bildlichen Sinne aus der Norm ver-rückt und passen daher nicht mehr in das Altbekannte.

Dabei hat verrückt sein (oft) nichts damit zu tun, dass uns die Sicherungen durchgeknallt sind. Sie dich doch einmal in der Geschichte um… Welche Menschen waren es, die bahnbrechende Erfindungen gemacht haben, oder etwas neues entdeckt habe? Genau die, die von der Gesellschaft als verrückt abgestempelt wurden. Verrückt zu sein und so die eingefahrenen Verhaltensweisen zu ändern sowie die Grenzen deiner Box zu erweitern, kann außerdem noch weitere Vorteile mit sich bringen:

  • sich absolut lebendig fühlen
  • authentischer zu werden
  • nicht an Altem haften zu bleiben
  • sich spontan auf Neues einlassen

 

Folge dem Ruf deines Herzens

Den Augenblick leben

Wenn wir unser Leben auf die Zukunft ausrichten, stellen wir Erwartungen an Ereignisse, die noch nicht passiert sind.  (Auch wenn wir uns auf die Vergangenheit verlieren, ist die Gefahr groß, dass wir uns in Nostalgie verlieren.) Wir verfolgen Pläne, organisieren uns anhand von To-Do-Listen und passen sehr auf, bloß keinen Fehler zu begehen. Das kann Stress und Nervosität auslösen.

„Leicht verrückte“ Menschen hingegen erlauben sich, die Gegenwart zu LEBEN und die Vergangenheit Vergangenheit sein zu lassen und die Zukunft Zukunft. Sie sind offen für Chancen und nehmen diese herausfordernd und positiv wahr. Das ist pure Lebensenergie, die im Jetzt genutzt wird.

Aber wie wird man ein bisschen verrückter? Das lässt sich üben…

Der Sprung ins bodenlose Fass

Verrückte und glückliche Menschen, machen sich nicht ständig Sorgen darüber, ob etwas schief gehen könnte. Ja, es kann Angst machen und es bedeutet eventuell ein Risiko, etwas vollkommen anders zu tun, als unser Umfeld. Es ist wie der Sprung in ein bodenloses Fass, bei dem wir lernen, alte Konzepte los zu lassen und uns ganz dem Prozess hinzugeben.

Wer spielt, kann verlieren. Wer nicht spielt, hat schon verloren.“ (Bertolt Brecht)

Am Anfang klammern wir uns höchst wahrscheinlich noch mit aller Kraft am Rand des Fasses fest, in schierer Panik keine Kontrolle mehr zu haben (und dabei hat sich „Kontrolle besitzen“ bereits als Illusion heraus gestellt). Es kann schwer sein, alte Konzepte los zu lassen. Doch wenn wir dann mal fallen, nicht mehr an alten Mustern festhalten, dann passiert etwas ganz wunderbares. Wir fangen an, mit unserer Angst zu sein und damit zu spielen. Die hohe Intensität an Angst, fühlt sich an, wie verrückt zu sein. Dieser Sprung geht soweit, dass wir uns sogar irgendwann komplett in dieses Gefühl entspannen können. Frei von Konzepten, Anhaftungen und Erwartungen – offen für Neues und Unvorhergesehenes.

Unvorhergesehenes annehmen

Wenn wir gelernt haben mit unserer Angst zu sein und ein bisschen verrückt zu sein, dann tolerieren wir Unerwartetes weitaus besser. Sie sind eine Gelegenheit etwas Neues auszuprobieren, den Alltag zu verlassen und etwas neues zu lernen… einfach unsere Box zu erweitern.

Andere inspirieren

Auch wenn wir vielleicht etwas chaotisch in den Augen anderer erscheinen – wir sind verrückt einfach nicht mehr berechenbar – ist es genau das was andere inspirieren kann. Raus aus dem eintönigen, sich immer wiederholenden Alltag, rein in die Lebendigkeit.

Wagst du auch ein bisschen verrückt zu werden? Oder bist du es vielleicht sogar schon?

Be crazy – be you
Lisa